Was ist die CO2-Abgabe und was verbirgt sich dahinter?
Dem Treibhausgas CO2 (Kohlendioxid), das bei der Erzeugung von Wärme entsteht, wird künftig ein Preis gegeben. Davon betroffen sind ausschließlich so genannte fossile Energieträger, wie Erdöl, Erdgas, Benzin und Diesel.
Grundlage ist das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Es ist ein Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets der Bundesregierung, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen. Festgelegt ist dort unter anderem, in welcher Höhe das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) zukünftig bepreist werden soll, um so Anreize zu setzen, auf klimaschonende Technologien umzusteigen
Die CO2-Abgabe ist keine Steuer, die wir abführen müssen, sondern ergibt sich aus der Verpflichtung, CO2-Zertifikate - eine Art „Verschmutzungsrechte für das Ausstoßen von Treibhausgasen“ - zu erwerben.
Wie hoch ist die CO2-Abgabe und wie wird sie sich in Zukunft entwickeln?
Der Preis für eine Tonne CO2-Emissionen ist für 2021 mit 25 Euro festgelegt und wird entsprechend des jeweiligen CO2-Ausstoßes, der bei der Verbrennung der Energieträger freigesetzt wird, umgelegt.
Für Erdgas: rund 0,46 ct./kWh (Netto), 0,54 ct./kWh (Brutto).
Dann: 2022: 30 €/t CO2 (0,55 ct./kWh), 2023: 35 €/t CO2 (0,64 ct./kWh), 2024: 45 €/t CO2 (80,82 ct./kWh) 2025: 55 €/t CO2 (1,00 ct./kWh) -> alles Nettopreise
Ab dem Jahr 2026 werden die sogenannten CO2-Zertifikate gehandelt.
Bedeutet das, dass sich mein Erdgaspreis dann ebenfalls jedes Jahr erhöht?
Nein – nicht zwingend, da der Preis auch von anderen Faktoren abhängig ist, wie zum Beispiel dem Preis, den wir für das von uns eingekaufte Gas am Großhandelsmarkt zahlen. Wenn wir es schaffen, das Erdgas günstiger einzukaufen, so geben wir diesen Preisvorteil an unsere Kunden weiter. Damit könnte der CO2-Aufschlag – zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Ist es dann schlecht, mit Erdgas zu heizen?
Nein- Im Gegenteil:
Zwar ist klar, dass auch bei der Verbrennung von Erdgas CO2 entsteht – jedoch weniger als bei der Nutzung aller anderen fossilen Energieträger, wie Heizöl oder Kohle. Damit tragen schon heute Haushalte, die mit Gas heizen zum Klimaschutz bei
Der geringere CO2-Gehalt von Erdgas im Vergleich zu allen anderen fossilen Energieträgern zeigt sich auch in der Höhe der CO2-Bepreisung. Erdgas erhält bei einem CO2-Preis von 25 €/Tonne (für 2021) einen verhältnismäßig geringen Aufpreis von 0,54 ct./kWh (Brutto), dies entspricht etwa 10 % des Endpreises. Zum Vergleich: Heizöl enthält einen Aufschlag von 0,87 ct./kWh (Brutto).
Die Besonderheit bei Gas: Schon heute ist es möglich, dem Erdgas CO2-neutrales, grünes Gas, wie zum Beispiel Bio-Erdgas beizumischen. Zudem lässt sich Erdgas mit zum Beispiel erneuerbarer Wärme aus Solarthermieanlagen auf dem Dach kombinieren.
Wie wird die CO2-Bepreisung an den Endkunden weitergegeben? Wird der Erdgaspreis steigen?
Der CO2-Preis wird genauso wie Steuern und Abgaben in die Energiepreise einkalkuliert. Das kann zu steigenden Energiepreisen führen. Dieser Preisbestandteil ist von uns nicht frei zu gestalten, sondern staatlich vorgegeben.
Was geschieht mit der CO2-Abgabe?
Die Bundesregierung hat in einer Protokollerklärung gegenüber dem Bundesrat angegeben, die Zusatzeinnahmen vollständig zur Senkung der EEG-Umlage und ab dem 01.01.2024 auch zur Anhebung der zusätzlichen Entfernungspauschale für Fernpendler zu verwenden
Wie genau sollen die Treibhausgase ab 2021 in Deutschland besteuert werden?
Die Bundesregierung sieht vor, dass betroffene Unternehmen Zertifikate erwerben, die ihnen ein Verschmutzungsrecht für das Ausstoßen von Treibhausgasen gibt. Die Zertifikate werden über den nationalen Emissionshandel erworben.
Wenn ich meine Gasrechnung für das Jahr 2021 im Januar 2022 bekomme, welcher CO2-Preis gilt dann für die Rechnung – der von 2021 oder der von 2022?
Grundsätzlich wird in der Jahresrechnung der Leistungszeitraum, sprich der Zeitraum der abgerechneten Energielieferung angegeben. Erdgaslieferungen bis zum 31.12.2021 werden anteilig mit dem für 2021 gültigen CO2-Preis bepreist.
Bei Fragen können Sie sich gerne an
Frau Irene Knodt oder Herrn Serhat Sepetci wenden